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Schaut öfter mal rein, denn wir überarbeiten gelegentlich auch unsere Rückstände und die werden chronologisch eingefügt. Sie stehen also nicht unbedingt immer oben...

Sonntag, 16. September 2012

Fischtown Pinguins im Pokal


Angesichts des gerade erfolgten 3:1-Siegs der Fischtown Pinguins im Pokal gegen die U20-Nationalmannschaft war ich neugierig, wie sich das mit dem Pokal denn so entwickelt und ganz besonders: Wie haben die Fischtown Pinguins denn so abgeschnitten?


2002/2003

Und es geht los... Der erste Pokal (bis 2009 "Deutscher Eishockeypokal) wird mit 32 Teilnehmern ausgespielt, davon 14 aus der DEL, 15 aus der Bundesliga und drei Oberligisten. Von letzteren hat nur der ERC Selb die erste Runde überstanden. die Dresdner Eislöwen und der SC Mittelrhein mussten sich schon in der ersten Runde geschlagen geben.

So erging es auch dem REV Bremerhaven: Die Seestädter unterlagen den Pinguinen aus Krefeld mit 1:6.

Späterer Sieger  wurden die Adler Mannheim, die in Köln vor knapp 11.000 Zuschauern mit einem 5:4 den Titel holten.


2003/2004

Die zweite Auflage des Pokals startete wieder mit 32 Teams (14 aus der DEL, 18 aus dem ESBG-Bereich). Auch hier war für Bremerhaven schon in der ersten Runde Schluss, man musste sich den Hannover Scorpions mit 3:4 nach Verlängerung geschlagen geben. die Bilanz der Küstenbewohner bisher: Zweimal erste Runde, zweimal gegen die DEL, zweimal ausgeschieden.

Das Finale spielten die Kölner Haie gegen die Kassel Huskies, wiederum in Köln. Diesmal holte sich Köln mit einem 3:1 den Titel. Die Schlittenhunde aus Hessen sind übrigens kampflos ins Finale eingezogen, da dem Halbfinalgegner SC Riessersee vor dem Spiel durch ein Insolvenzverfahren die Lizenz entzogen wurde und damit auch die Spielberechtigung.


2004/2005

Wieder 32 Teilnehmer, wieder geht es für Bremerhaven gegen die Hannover Scorpions und wieder verliert man mit 3:4 auf heimischen Eis. Diesmal aber nicht nach Verlängerung. Es scheint, der Pokal ist für Bremerhaven kein gutes Pflaster. Zum dritten Mal muss man sich einem DEL-Club geschlagen geben.

Sieger hingegen wird der ERC Ingolstadt, der vor heimischen Publikum die DEG Metro Stars mit einem 4:3 nach Penaltyschießen nach Hause schickt.


2005/2006

Denkste... von wegen, Bremerhaven scheidet in der ersten Runde aus! zu dritten Mal trifft man auf die Hannover Scorpions und zum ersten Mal gibt es einen Sieg. Mit dem Siegtreffer zum 1:0 im letzten Drittel zog man in die nächste Runde ein. Dort war aber gegen den späteren Finalisten Adler Mannheim Endstation. Im ersten Drittel stand schon das Endergebnis von 0:4 fest. So lautet das Ergebnis Bremerhaven vs. DEL: 1:4 Siege, 8:14 Tore

Das Finale lautete DEG Metro Stars - Adler Mannheim. Die Düsseldorfer machten mit einem 2:1 nach Verlängerung alles klar an der Brehmstraße.


2006/2007

Erstmals traten die Bremerhavener nicht gegen einen DEL-Club an, sondern es ging auswärts zum Oberligisten Hannover Indians. Über 3.000 Zuschauer sahen einen 3:5-Auswärtssieg der favorisierten Fischköppe. Aber schon in der nächsten Runde gab es wieder einen DEL-Gegner. Diesmal war der Titelverteidiger DEG Metro Stars zu Gast im ausverkauften Stadion am Wilhelm-Kaisen-Platz. 2.050 Zuschauer (offiziell) sahen einen für beide Seiten bemerkenswerten 9:2-Sieg der Underdogs aus der Seestadt.

Verdammt, was ist denn jetzt los... Der nächste Gegner hieß Frankfurt Lions und kam ebenfalls aus der DEL. Nützte nur nichts, auch die verloren an der Küste vor vollem Haus und Bremerhaven zog mit einem 2:1 ins Halbfinale ein.

Der nächste Bitte... Es kamen die Adler Mannheim und dann wurde Bremerhaven schnell mal erklärt, was Eishockey nach Mannheimer Art ist.  Mit 1:5 ging das Spiel verloren, aber Fans und Verantwortliche konnten mit Recht auf eine erfolgreiche Pokalsaison zurückblicken: Vier Spiele bis zum Halbfinale, dreimal ausverkauft und zwei Erstligisten rausgekickt.

Die Bilanz gegen die DEL: 8 Spiele, 3:5 Siege, 20:22 Tore
Gesamtbilanz: 9 Spiele, 4:5 Siege, 25:25 Tore

Die Finalpaarung war eine Wiederholung des Premierenjahrs, nur diesmal spielten die Kontrahenten Adler Mannheim und Kölner Haie vor 13.600 Zuschauern in Mannheim. Und der Heimvorteil wurde genutzt, die Adler holten sich mit einem 6:5 nach Verlängerung den Titel.


2007/2008

Und weiter geht es, diesmal war es nicht der Titelverteidiger, aber der Vorjahresfinalist Kölner Haie, der seine Visitenkarten an der Küste abgab. allerdings gewann Bremerhaven dieses Spiel mit 4:3 nach Penaltyschießen und scherzhaft war in einem Fanforum mit Verweis auf die letztjährige Niederlage der Düsseldorfer zu lesen: "Bremerhaven ist dann wohl die wahre Macht am Rhein".

In der nächsten Runde machte dann aber der ERC Ingolstadt den Bremerhavenern den Garaus. Mit 2:3 nach Penaltyschießen entführten sie den Sieg aus der "Fischdose". Revanche für die verloren Zweitligameisterschaft 2002? ;)

Die Bilanz gegen die DEL: 10 Spiele, 4:6 Siege, 26:28 Tore
Gesamtbilanz: 11 Spiele, 5:6 Siege, 31:31 Tore

Pokalsieger wurden übrigens die Eisbären Berlin, die vor einer Heimkulisse von knapp 4.700 Zuschauern im Wellblechpalast die Frankfurt Lions mit 3:2 nach Hause schickten.


2008/2009

Das war dann die letzte Pokalsaison mit Beteiligung der DEL-Teams. Auch eine Neuerung gab es: Die erste Runde wurde in einer Gruppenphase durchgeführt. War schon etwas komisch... Es gab acht Gruppen mit jeweils zwei DEL-Vertretern, die nur gegen die unterklassigen Teams der Gruppe antraten. Bei Punktgleichheit musste die Tordifferenz über den Gruppensieg entscheiden, die Gruppensieger erreichten das Viertelfinale.

Bremerhaven bekam es mit den Kölner Haien und den Füchsen aus Duisburg zu tun. Zwar konnte Köln mit 3:2 besiegt werden, aber Duisburg schickte die Norddeutschen mit einem 5:0 auf den letzten Platz der Gruppe 4.  Gruppensieger wurde übrigens der EV Ravensburg dank der besseren Tordifferenz. Alle vier Teams hatten drei Punkte auf dem Konto, Ravensburg aber mit 7:5 Toren das beste Torverhältnis (Duisburg 7:6, Köln 5:4 und Bremerhaven 3:7)

Die Bilanz gegen die DEL: 12 Spiele, 5:7 Siege, 29:35 Tore
Gesamtbilanz: 13 Spiele, 6:7 Siege, 34:38 Tore

Damit endet dann auch die Bilanz der Bremerhavener gegen die DEL-Clubs. Trotzdem über die Jahre aber ein achtbares Ergebnis.

Das Finale fand in Wolfsburg statt und war im Prinzip ein Lokalderby: Die Grizzly Adams Wolfsburg empfingen die Hannover Scorpions und holten sich vor 4.503 Zuschauern mit einem 5:3 den Titel.


2009/2010

Wie schon erwähnt, haben sich die DEL-Clubs zurückgezogen und fortan heisst der Pokal nun "DEB-Pokal". Es nahmen auch nur 16 Teams an dem Wettbewerb teil, die sich aus den 14 Bundesligisten, dem Oberligameister EC Peiting und der U20-Nationalmannschaft zusammensetzen. Letzteres ist eine gute Idee, den Jungs Spielpraxis zu vermitteln. Konnten sie doch gegen Profimannschaften in einem Wettbewerb antreten.

Bremerhaven verschlug es zuerst zu den Hannover Indians. Dort gewann man mit 6:1 um im darauf folgenden Viertelfinale auswärts die Eispiraten aus Crimmitschau mit 4:2 aus dem Wettbewerb zu kegeln. Im Halbfinale wartete dann ein schwer Brocken, den keiner im Vorfeld so richtig einschätzen konnte: Die U20-Nationalmannschaft. Und die legte auch gleich richtig los: Nach der Hälfte des Spiels lagen die Bremerhavener mit 1:4 zurück. Mit Ach und Krach gewann man dann doch noch mit 5:4. Der erstmaligen Finalteilnahme (nach dem Rückzug der DEL) gesellte sich dann noch das Heimrecht gegen den EHC München hinzu. Das ging aber klar mit 0:3 verloren.

Gesamtbilanz: 17 Spiele, 9:8 Siege, 49:48 Tore

Und dann basteln wir uns mal eine nicht viel aussagende Tabelle. ;)
Jeder Club, der das Viertelfinale erreicht, erhält einen Punkt, der Pokalsieger einen Zusatzpunkt.

EHC München 4
Fischtown Pinguins 3
U20 Nationalmannschaft 2
Schwenninger Wild Wings 2
Eispiraten Crimmitschau 1
EC Peiting 1
Bietigheim Steelers 1
Ravensburg Towerstars 1


2010/2011

Wie es eben so ist nach einem Einschnitt: Es gab weitere Änderungen. Der Pokal wurde wieder mit 32 Mannschaften gespielt und die Teilnehmer setzten sich aus den Bundesligisten, der Oberliga Süd, fünf Teams der Oberliga West und den Hallensern aus der Oberliga Ost zusammen. Komplettiert wurde das Ganze mit der U20-Nationalmannschaft und den Regionalligisten Stuttgart Rebels und TEV Miesbach. Aus der Oberliga Nord nimmt kein Team teil.

Die Fischtown Pinguins hatten in der ersten Runde Heimrecht gegen die Landshut Cannibals. Mit einem 6:3 zog man ins Achtelfinale ein und gewann bei den Dresdner Eislöwen mit einem deutlichen 5:0. Im Viertelfinale wartete der EC Peiting auf die Jungs von der Küste. Mit einem 5:2-sieg hatten die Bremerhavener den Einzug ins Halbfinale perfekt gemacht. Dort war dann aber Schluss: vor heimischem Publikum zogen sie mit einem 2:4 gegen die Ravensburg Towerstars den Kürzeren.

Aber Ravensburg hatte die Rechnung ohne die Starbulls aus Rosenheim gemacht. mit einer 2:3 Niederlage fuhren sie wieder nach Hause und der Pokal ging wieder nach Bayern.

Gesamtbilanz: 21 Spiele, 12:9 Siege, 67:57 Tore

Und wieder die Tabelle:

Fischtown Pinguins 5
Starbulls Rosenheim 4
EHC München 4
U20 Nationalmannschaft 4
Ravensburg Towerstars 4
Schwenninger Wild Wings 2
Eispiraten Crimmitschau 2
EC Peiting 2
Bietigheim Steelers 1
Hannover Indians 1
Heilbronner Falken 1


2011/2012

Wieder waren es 32 Teams und die Zusammensetzung sah wie folgt aus: Bundesliga (13 Teams), Oberliga Süd (9 Teams), Oberliga West (4 Teams), Oberliga Ost (3 Teams), Oberliga Nord (2 Teams), U20 Nationalmannschaft.


Bremerhaven musste gleich im ersten Spiel zu den wiedererstarkten Kassel Huskies reisen. Mit einem 5:4 konnte man sich in der Fremde durchsetzen und war im Achtelfinale. Das Viertelfinale erreichten die Seestädter mit einem 7:3-Sieg bei den Eispiraten in Crimmitschau. Dort wartete nach den Kassel Huskies der nächste Vertreter der Oberliga West auf die Pinguine, die Roten Teufel aus Bad Nauheim. Im Colonel-Knight-Stadion gab es dann ein klares Ergebnis: Die Pinguine gewannen mit 8:0 und bereiteten sich auf das Halbfinale in Landshut vor. Diesmal standen die Vorzeichen ungünstig: Im Bremerhavener Team war der Wurm drin und Landshut war hochgehandelter Favorit in der Meisterschaft wie im Pokal. So hieß der Sieger denn auch erwartungsgemäß: Landshut Cannibals. Das 5:1 war deutlich.

Im Finale erwarteten die Bietigheim Steelers die Landshut Cannibals und gewannen nicht erwartungsgemäß den Pokal, denn Bietigheim war späterer Teilnehmer der Abstiegsrunde, Landshut Meisterschaftsfavorit und späterer Meister.

Gesamtbilanz: 25 Spiele, 15:10 Siege, 88:69 Tore

Und wieder die Tabelle:

Fischtown Pinguins 7
Starbulls Rosenheim 5
Bietigheim Steelers 5
EHC München 4
U20 Nationalmannschaft 4
Ravensburg Towerstars 4
EC Peiting 3
Hannover Indians 3
Landshut Cannibals 3
Schwenninger Wild Wings 2
Eispiraten Crimmitschau 2
Heilbronner Falken 1
EC Bad Nauheim 1
Löwen Frankfurt 1

OK, das sieht jetzt so aus, als wäre die Punktevergabe gezielt auf einen ersten Platz der Pinguins geplant worden, aber bei der Idee war nicht abzusehen, wer Erster werden würde (und wurde auch nicht "vorausberechnet"). Eine höhere Gewichtung des Finals und des Halbfinals wäre doppelt gemoppelt, da man sich ja schon durch die zusätzlichen Spiele einen Punkt ergattert hat. Deswegen bekommt hier nur der Pokalsieger einen Zusatzpunkt.

Unterm Strich ist der Pokal schon eine lohnenswerte Sache. Es macht die Eishockeyszene bunter und abwechslungsreicher und man spielt gegen andere Vereine als in der Liga, sieht andere Halle und lernt noch mehr Fans kennen. Auch ist die Werbung für das Eishockey nicht gerade schädlich, wenn ein höherklassiger Verein "über die Dörfer" tingelt. Aus diesem Grund wäre es wünschenswert, wenn die DEL-Clubs irgendwann den Weg zurück finden.

Ob der Pokal überflüssig ist? Eigentlich nicht... Man kann es durchaus mit der "Goldenen Ananas" der Bundesliga vergleichen. Viel Wert hat er vielleicht nicht, finanziell bringt er nur unter Umständen etwas und die Zuschauerzahlen hängen von Zeitpunkt, Standort, Fortschritt und Paarung ab. Aber will man nicht, dass das eigene Team so oft wie möglich gewinnt?

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Deutscher_Eishockeypokal










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