Hey,

Schaut öfter mal rein, denn wir überarbeiten gelegentlich auch unsere Rückstände und die werden chronologisch eingefügt. Sie stehen also nicht unbedingt immer oben...

Sonntag, 4. April 2010

Atlanta Thrashers @Pittsburgh Penguins

Es wird mal wieder Zeit, was über die Penguins zu schreiben... OK, regelmäßig werde ich auch das nicht machen. 82 Hauptrundenspiele sind einfach zu viel. Aber da es dem Saisonende zu geht, steigt natürlich auch die Spannung, denn nicht nur die Division kann noch gewonnen werden, auch eine bessere Platzierung in der Conference ist logischerweise noch möglich. Hier gibt es einen Zweikampf zwischen New Jersey und Pittsburgh, denn beide haben aktuell 78 Spiele und 97 Punkte auf ihrem Konto.

Letzte Nacht waren also die Thrashers zu Gast in Pittsburgh und wollten ihre Chancen auf die Playoffs wahren. Die Thrashers sind auch mit schöner regelmäßig in Führung gegangen, die Pens konnten nur ausgleichen. Der wichtigste Ausgleich war wohl der von „Gonch“ 74 Sekunden vor Schluss. Mit dem 3-3 rettete man sich in die Overtime, in der Neuzugang Leopold den Siegtreffer markierte.

Besonders freut mich, das Rückkehrer Sergej Gonchar (krank) und Evgeni Malkin (verletzt) zu den Topspielern gewählt wurden. Leopold wurde mit seinem Siegtreffer zum 3rd Star.

Es balgen sich übrigens zwei weitere Teams der Atlantic Division, hier aber um den Einzug in die Playoffs. Die Flyers und die Rangers stehen mit jeweils 78 Spielen und 82 Punkten auf Platz 8 und 9 der Eastern Conference. Das ist zugegebenermaßen spannender als der Zweikampf zwischen den Devils und den Penguins.


Alles zum Spiel

Samstag, 3. April 2010

Oberliga Playoff-Halbfinale Spiel 1: EHC Dortmund – EC Peiting

Oberliga Playoff-Halbfinale Spiel 1: EHC Dortmund – EC Peiting

Tja, das war eine schwierige Entscheidung. Nachdem der Klassenerhalt der Pinguine sicher war, musste man sich überlegen, wo man live Eishockey sehen kann. Entweder das Playdownspiel der Hannover Indians gegen die Wölfe Freiburg oder das 1. Halbfinalspiel der Oberligisten Dortmund und Peiting. Wir haben uns letztlich für Dortmund entschieden: Zum einen ein neuer Ground und -da wir bis zum 9. April wahrscheinlich noch zweimal in Hannover landen werden- zum anderen ein wenig Abwechslung. Es fiel im Nachhinein etwas schwer, da sich doch noch zwei Wagenbesatzungen unserer Freunde gefunden haben, die Hannover fuhren, aber die Neugier siegte.

Also ging es am Gründonnerstag nach frühem Feierabend auf die Autobahn. Da wir viel zu großzügig geplant haben, waren wir anderthalb Stunden zu früh da. Die Zeit ließ sich in einem gutbürgerlichen Lokal überbrücken. Komisch war es schon, vor dem Spiel statt mit Bier und Currywurst mit Kaffee aus geblümten Tassen und Kuchen die Zeit zu verbringen. Man fühlt sich plötzlich so alt... ;-)

Anderthalb Stunden vor dem Spiel waren wir dann wieder am Eissportzentrum Westfalenhallen. Vorgewarnt waren wir schon, aber wenn man dann doch fünf Euro (!!!) Parkgebühren zahlen muss, ist „Abzocke“ noch einer der harmlosesten Begriffe, die einem einfallen. Der Eintritt von neun Euro fürs Spiel ist akzeptabel, die Parkgebühren definitiv nicht. Beim Zustand der Halle (dazu später mehr), der Tatsache, dass die Hallenbetreiber sich die Verlängerung der Saison durch die Playoffs teuer bezahlen lassen (lt. Pressemitteilung des EHC eine „über fünfstellige Summe“), und dem „Nobelparkplatz“ kommt der Eindruck auf, das man Eishockey in den Westfallenhallen gar nicht haben möchte.

Nun gut, die Kassen und Tore waren nicht geöffnet, also sind wir um die Halle gegangen, um die Gegend zu erkunden. Vorm Eingang der „Elchschänke“ haben wir uns dann mit Dortmunder Fans fest gequatscht, hat Spaß gemacht und die Zeit verflog im Nu. Ab zur Kasse und rein... Prompt der nächste Schock: Das ist ja gar keine Halle, eher eine überdachte Freifläche. Zwei Seiten über Eck waren total offen und die Gedanken an meine -für eine Outdoorveranstaltung- recht dünnen Klamotten ließen Böses ahnen. Hätte ich mich bloß vorher informiert. :-(

Nachdem wir Schock zwei überwunden haben, steuerten wir erstmal den Getränkestand und den Fanshop an. Letzterer bot eine tolle Auswahl: Nicht nur alles mögliche der Dortmunder Elche war dort zu haben, auch Devotionalien anderer Teams konnte man erwerben. Gut, Schwenningen und Hamburg Freezers stehen nicht ganz oben auf unserer Liste, aber eins war deutlich dort zu merken: Die Kölner Haie sind absolut unbeliebt, wie etliche Schals mit der Aufschrift „110 % Anti-Köln“ klar machten.

Mit Pin, Schal und Getränken versorgt machten wir uns erstmal auf Platzsuche. Die brüchigen Stehplatztribünen waren dann Schock Nr. 3. Beton in einem solchen Zustand habe ich zuletzt bei einer Bunkerbesichtigung gesehen. Egal, man konnte halbwegs stehen und auf den Beginn des Spiels warten. Der verzögerte sich leider, da die Hallenbeleuchtung ausgemacht wurde und es etliche Minuten dauerte, bis alle Lampen wieder brannten. Das Ausmachen hätte man sich schenken können.

So konnte man wenigstens noch einen Blick auf die Spieler werfen, die wir besonders „beobachten“ wollten: Stephan Kreuzmann, Alexander Janzen (beide Dortmund) und den Goalie Stefan Horneber (Peiting). Besonders Stephan Kreuzmann hat sich zu einem echten Leader entwickelt. Als Kapitän war er sehr präsent und für seine Mannschaft da. Auch lange nicht mehr so unauffällig wie vor zwei Jahren in Bremerhaven.

Ach ja, und dann ging das Spiel los. Auf den ersten Blick waren zwei gleichstarke Mannschaften auf dem Eis. Auf den zweiten eigentlich auch. Allerdings klingelte es schon in der 4. Minute im Peitinger Kasten. Ein relativ harmloser Fernschuss ließ Horneber unglücklich aussehen. Kommentar meiner Holden: „Das war ein typischer Horni...“ In der 10. Minuten erhöhte Alexander Janzen in Überzahl auf 2:0. Freut mich für den Burschen, der wie Kreuzmann scheinbar einen großen Schritt nach vorne gemacht hat. Sein Einsatz in der zweiten Reihe, den Specialteams und seine defensive wie offensive Präsenz haben mir gut gefallen. Ich denke, in der 2. Liga könnte er durchaus eine gute Rolle in der dritten oder vierten Reihe spielen.

Peiting schoss übrigens durch Eichberger das Anschlusstor in der 18 Minute, und so ging es mit 2:1 in die Pause. Schiedsrichter Stefan Franz machte bis dahin keinen soliden, aber halbwegs akzeptablen Eindruck. Wenn ein Spieler direkt vor seinen Augen etliche Male nach den Schlittschuhen eines Gegners prügelt, sollte man doch einschreiten. Der Puck war für den „Missetäter“ jedenfalls nicht zu erreichen.

Ab ins zweite Drittel und in der 24. Minute der Ausgleich: Wieder Eichberger und drin... 2:2 Toren fielen in diesem Drittel keine mehr. Aber ein übler Bandencheck gegen einen Dortmunder blieb ungeahndet. Also Behandlungspause, aber keine Strafe. Komisch: Schiri Franz hat genauso in den Playdowns von Bremerhaven gegen Freiburg reagiert, als Sören Sturm sich einen Nasenbeinbruch zuzog. Ich hätte da einen Vorschlag, welchen Schwerpunkt er bei seinem nächsten Lehrgang wählen sollte... :-(

Die Fans waren übrigens beeindruckend und der harte Kern sehr präsent. Auch nach dem Ausgleichstor wurde situationsabhängige Stimmung, Dauergesang und Fahnensupport geboten. Die Nähe zu Borussia Dortmund war unverkennbar, mag auch am BVB-Banner in der Halle gelegen habe... Natürlich waren ein paar harte Sprüche dabei. Sogenannte Gutmenschen würden das Wort „niveaulos“ in den Mund nehmen, aber die kennen auch keine Emotionen, sondern interessieren sich manchmal mehr für die angebotenen Alkoholika. ;-)

Im dritten Drittel ging es dann richtig ab. Vor Kälte übelst zitternd konnte ich in der 50. Minute die erneute Führung der Dortmunder bejubeln. Mir war so schweinekalt, dass ich eigentlich keine Verlängerung wollte und so war mir der Spielstand ganz recht. Tja, und dann kam der unrühmliche Auftritt des Herrn Franz: In der 56. Minute lag plötzlich ein Peitinger regungslos in der neutralen Zone. Das Spiel und die Schiris waren schon lange im Peitinger Verteidigungsdrittel. Plötzlich der Pfiff zur Unterbrechung, Betreuer aufs Eis und langwierige Beratungen durch die Schiris. Als Ergebnis erhielt Kreuzmann eine 5+SPD, nur war schon durch die extrem langen Diskussionen klar, dass keiner der Schiris etwas eindeutiges gesehen hat. Im Zweifel also gegen den Angeklagten und auch erst, nachdem sich ein Peitinger Spieler eingemischt hat. Unabhängig davon, dass die Entscheidung vielleicht doch korrekt war (scheinbar hat keiner etwas gesehen), bleibt ein bitterer Nachgeschmack. Der „Verletzte“ war kurz nach der Strafverkündung jedenfalls wieder auf den Beinen und linste im Verlauf des weiteren Spiels immer mal durch die Kabinentür.

Wie dem auch sei, die Bayern nutzten die fünfminütige Überzahl und glichen zum 3:3 aus. Overtime! Und mir war mehr als schweinekalt... :-(

Witizg: zu Beginn der Overtime (oder war es schon zum 3. Drittel?) lag das obligatorische Gummihuhn beim Eröffnungsbully am Bullypunkt. In der 63. Minute erzielten die Dortmunder dann das 4:3, aber da der Stick des Schützen höher als die Oberkante des Gehäuses war, zählte dieser Treffer nicht. Wieder was gelernt... Ach ja, und Horni war da schon lange geschlagen, leider. Es tut mir ein wenig Leid um den jungen Goalie. Zwei Minuten später nutzen die Peitinger einen Konter und erzielten den Gamewinner.

Das war es also. Ein bitterkalter Abend ging zu Ende und unterm Strich hat eine diskussionswürdige Entscheidung des Schiris das Spiel entschieden. Aber den Dortmunder Fans kann man eine wirklich sehr gute Leistung bescheinigen. Sie haben in jeder Phase ihre Mannschaft unterstützt und nicht aufgegeben. Dass hinterher ein paar Feuerzeuge aufs Eis geflogen, kann ich sogar verstehen. Naja, ist Geschichte. Meine fette Erkältung leider noch nicht...

Statistik

1-0 Jörg Wartenberg (M. Nemirovsky) 3:36
2-0 Alexander Janzen (R. Martens) 10:30, Überzahl
2-1 Manfred Eichberger (G. Borberg) 17:56

2-2 Manfred Eichberger (H. Schöpf, K. Müller) 23:47

3-2 Ryan Martens (D. Hördler, M. Neumann) 49:36
3-3 Martin Schweiger (M. Fröhlich) 58:30, Überzahl

3-4 Martin Schweiger (M. Eichberger, F. Weyrich) 64:22

Strafen
Dortmund: 37 Minuten
Peiting: 28 Minuten

Zuschauer: 639

Schiedsrichter: Stefan Franz
1.Linienschiedsrichter: Norbert Böhmländer
2.Linienschiedsrichter: Waldemar Schmidt